4 Beispiele für erfolgreiche Asset-Light Strategien

Lightly packed bag

In unserem vorherigen Artikel hatten wir schon von der Asset Light Strategie berichtet. Diesmal schauen wir uns Unternehmen an, die genau wegen dieser Strategie erfolgreich geworden sind.

Picture of buses

Flixbus

Bis 2012 war der Fernbusverkehr in Deutschland per Gesetz quasi verboten. Ein Gesetz, das seit 1935 bestand, verhinderte Fernbuslinien die in Konkurrenz zu bestehenden Marktteilnehmern bestanden. D.h. eine Fernbuslinie zwischen Köln und Berlin war nicht möglich, da die Deutsche Bahn diese schon mit Zügen und ihren eigenen Fernbussen bediente. Da die Bahn bekannterweise viele Orte in Deutschland bedient, sorgte dieses Gesetz unweigerlich dazu, dass es kaum freie Verbindungen gab. Mit dem Geld befürchtete man, dass sich mit öffentlichen Geldern finanzierter öffentlicher Fernverkehr wie Bahnlinien aufgrund sinkender Fahrgäste nicht mehr rentieren würden. Mit dem 1. Januar 2013 wurde der Markt liberalisiert und zahlreiche Anbieter drangen auf den Markt, u.a. MeinFernbus, PostBus oder auch Flixbus. Obwohl FlixBus 2013 nur der drittgrößte Anbieter war, schaffte es Flixbus in 2017 mit mehr als 92% Marktanteil der Platzhirsch zu sein und übernahm sogar den größten und längsten Anbieter auf dem US-Markt Greyhound. Doch wie schaffte das FlixBus?

Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten (außer MeinFernbus) setzte FlixBus schon früh auf eine Asset Light Strategie und kaufte keine eigenen Busse, sondern arbeitete mit anderen Reiseunternehmen und deren Busse zusammen. Somit übernahm Flixbus die Vermarktung der Fernbuslinien und kümmerte sich um die Ticketplattform, übergab das eigentliche Kerngeschäft aber seinen Subunternehmen, die dann die Gäste auf den Linien beförderten. Dadurch verringerte sich der Kapitalbedarf von Flixbus immens, da allein ein Fernbus sich im mittleren sechsstelligen Bereich bewegt. Zusätzlich wurde das Geschäftsrisiko und z.B. Notwendigkeiten wie Versicherungen auf den Subunternehmer weitergegeben.

Mit der Fusion von Flixbus und MeinFernbus entstand 2015 der heutige Monopolist auf dem deutschen und europäischen Fernbusmarkt.

Uber

Uber

Das 2009 gegründete US-Amerikanische Unternehmen ist die größte Ride-sharing auf Welt nach der chinesischen App “Didi”. In europäischen Staaten wie Deutschland ist Uber eine Taxiapp. Uber ist eine Vermittlungsplattform, die Fahrten zwischen Nutzern und Fahrern matched. Der Nutzer wählt sein Ziel und sein bevorzugtes Verkehrsmittel (von 08/15-Autos bis hin zu Luxusautos und SUVs). Außerdem zahlt der Nutzer nur den Preis, den er und der Fahrer in der App vereinbart haben. Im Gegensatz zum traditionellen Taxigewerbe besitzen die Uber-Fahrer ihre Autos selbst und sind selbstständig, wobei sie sich gleichzeitig auf Uber und anderen Ridesharing-Plattformen anbieten. Bei herkömmlichen Taxis gehört das Fahrzeug dem Taxiunternehmen und nicht dem Fahrer. Ähnlich wie bei FlixBus hat die Asset-Light-Strategie von Uber mehrere Vorteile: Es muss kein Kapital für Autos ausgegeben werden, was die Investitionsausgaben von Uber um ein Vielfaches reduzieren würde. OpEx wie Versicherung und Wartung eines Autos werden an den Fahrer weitergegeben. Uber kann schneller skalieren, da keine Flottenkäufe für Erweiterungen erforderlich sind. Ähnlich verfährt Uber übrigens mit UberEats, seinem hauseigenen Essenslieferdienst, bei dem die Kuriere ihre eigenen Fahrräder und Autos benutzen... Vielleicht ändert sich zumindest das Verhältnis zwischen Fahrern und Uber bald, denn ab Ende 2021 muss Uber beispielsweise in Großbritannien seine Fahrer wie Arbeitnehmer behandeln.

Sliced pizza

Milano Vice

Milano Vice ist ein virtuelle Restaurantkette. Im Gegensatz zu Essenslieferanten wie Lieferando, bei denen der Lieferdienst beliebige Restaurants bedient und zu beliebigen Nutzern liefert, oder Domino’s bei dem ein physisches Franchiseunternehmen (also asset heavy) über die eigene Plattform mit eigenen Fahrern Essen an die Kunden liefert, setzt Milano Vice auf einen ganz eigenen Weg. Mit Ihrem Pizza-as-a-Service beliefert Milano Vice teilnehmende Restaurants oder ähnliche Lokalitäten mit Zutaten, Kartons und einem Tablet, womit Milano Vice relativ schnell größere Gebiete bedienen und liefern kann und gleichzeitig dafür sorgt, dass die Qualität (bzw. Auch Geschmack) über die Filialen hinweg gleich bleibt. Somit kann der Nutzer sowohl in Köln als auch in Berlin mit dem gleichen Geschmack rechnen.

Airbnb

Airbnb

Wenn du in den Urlaub fliegst, wo suchst du deine Unterkunft? Wahrscheinlich ist deine entweder booking.com oder Airbnb. Airbnb wurde 2007 von Brian Chesky und Joe Gebbia gegründet, um Ihr “Bed and Breakfast”, eine Matratze in deren Küche, online während einer wichtigen Konferenz verfügbar zu machen. Airbnb ist innerhalb von 15 Jahren zur größten Hotel- und Unterkunft Plattform gewachsen und steht heute noch für einen Aufenthalt bei Privatpersonen. Während man früher die Hotels auf deren jeweiligen Websites gebucht hat und Vergleichsportale genutzt hat, um diese zu finden, kombiniert Airbnb beide Businessmodelle und führt sie nahtlos miteinander zusammen. In 2022 veränderte Airbnb seine Oberfläche und konzentriert sich nun auf “Erlebnisse”. Diese Erlebnisse sind extrem seltene und oftmals einmalige Unterkünfte wie eine abgelegene Schneehütte in Skandinavien oder Baumhäuser {LINK} in Frankreich. Damit hebt sich Airbnb weiter ab von Portalen wie Booking.com oder Agoda, die eher Vergleichsportalen ähneln und deren Angebot meist auf anderen Seiten auch zu finden ist.

Aber wieso erschafft nicht Airbnb selbst seine Erlebnisse? Immobilien sind sehr kapitalintensiv und müssen betrieben werden. Mit Brians und Joes eigenem Airbnb realisierten die Gründer selbst, welche eine Arbeit es ist ein Bnb zu betreiben. Die Flächen müssen möbliert, die Wohnung vermarktet und den Gästen beim In- und Checkout geholfen werden. Diese Arbeit wird als Plattformanbieter auf die Gastgeber verlagert, so ist es nicht mehr Airbnb’s Problem ob Bnb’s genug ausgebucht werden oder ob während des Lockdown’s quasi Hotels und ähnliche Unternehmen zu waren. Dafür sorgt Airbnb aber auch für ein elastisches Pricing das ganz auf dem aktuellen Demand basiert. Somit erhalten Gastgeber während Hochzeiten mehr Geld für die gleiche Fläche als wenn sie immer den gleichen Preis verlangen würden.

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